Berichte aus der Radsportsaison 2010:

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Ramsbeck 2010

Bergzeitfahren in Ramsbeck bei Winterberg - 3. und letzter Lauf zur Sauerland-Trophy am 9. Oktober

Als letztes Rennen der Saison stand an diesem Wochenende ein weiteres Bergzeitfahren auf dem Programm. Ich hatte mich schon im Vorfeld besonders gefreut, die mittlerweile alten Bekannten und üblichen Verdächtigen wieder zu treffen, aber vorallem um nach dem Rennen den Geschichten und Anekdoten der fast vergangenen Saison zu lauschen. Und so war es dann auch, zusammen mit Ingo Koßmann, Thomas Göllner, Adrian Czibere und Heiner Klemme sowie Sven Gemeine mit Freundin hatten wir viel zu lachen & zu erzählen. Aber wie ist es denn überhaupt im Rennen gelaufen? Eigentlich Nebensache …
Nach der Veranstaltung in Schotten hatte ich ja kurz pausiert, Ingo ist auf der 3 km kurzen aber rund 10% steilen Strecke sowieso nicht zu schlagen und die Trophywertung sollte zu gewinnen sein - das waren Tatsachen, die mich ruhig und entspannt schlafen ließen. Durch die kurze Pause und den vermehrt ins Training eingebauten kurzen sehr intensiven Einheiten, fühlte ich mich optimal vorbereitet. Die Wetterprognosen mit sonnigen, angenehmen 15°C untermauerten mein gutes Gefühl. Wie gesagt rechnete ich mir selbst im Rennen wenige Chancen auf den Sieg in der AK aus, zu stark war die Dominanz von Ingo in den vergangen Jahren auf der Strecke von Ramsbeck Ortsmitte hinauf zur "Ortschaft" Wasserfall. Immerhin stand bei Ingo eine Fabelzeit von 10:04min aus 2008 zu buche, während ich im selben Jahr bei meinem ersten und bisher einzigsten Start, allerdings mit 7kg mehr auf den Hüften, nur 11:18 erreichen konnte (hat seinerzeit hinter Seriensieger Ingo, Andreas Pucher-Diehl und Sven für Platz 4 gereicht). Bild links: Thomas & ich (Foto: Ingo)
Ich wollte nicht wieder denselben Fehler wie bei meinem ersten Start machen und bin daher etwas besonnener angegangen. Hinauf bleibt keine Zeit kurz durchzuschnaufen und man muß versuchen schnell seinen Rhythmus zu finden, da die Steigung sehr gleichmäßig ist. Alles fühlte sich ganz gut an und ich konnte 39/21 bei 177-182 Puls recht flüssig bis Km 2,2 durchtreten. Danach war es mit Rhythmus vorbei und ich musste leider einen Gang kleiner schalten und das richtige Leiden begann. Mit sinkenden Kraftreserven und Maximalpuls 191 ging es immer wieder mal in den Wiegetritt und so kämpfte ich mich völlig erschöpft ins Ziel. Der verschwommene Blick auf die Uhr zeigte mir so was wie 10:40 – das kann sicher nicht für den Sieg gereicht haben, war mir eigentlich sofort klar! Macht aber nix, dachte ich mir: Es bleibt ja noch der Gewinn der Gesamtwertung Senioren II der Rennserie. Ich rollte dann zufrieden mit meinem Vereinskollegen Alex zurück, als mir anschließend Ingo beim Einpacken meines Rades berichtete, daß er einen rabenschwarzen Tag erwischt habe und nur eine Zeit knapp unter 11min geschafft hätte. Nanu, ging da vielleicht doch noch was?! Davon mal abgesehen, daß erfahrungsgemäß 10er Zeiten in unserer AK erstmal gar nicht so schlecht sind, begannen wir gleich – nachdem Thomas noch zu uns gestoßen war – Scherze zu machen, ob Ingo zwischendurch nicht mal ein Stück wieder bergab gefahren wäre ... natürlich um es für uns spannender zu machen :-)
v.li.: Treppchen mit Thomas & Heiner; beim Bierchen mit Thomas & Ingo; dann noch mit Adrian und letztendlich "Luftbildaufnahme" (Fotos: Ingo)
Bei der Bekanntgabe der offiziellen Zeiten hatte ich Gewissheit: Es hat zum Gewinn der AK gereicht (10:32min), Ingo guter Zweiter (10:56, Sen II), Thomas Gesamt-Zweiter (09:57, Herren/Sen I) und Heiner knapp Erster und damit auch Tagesschnellster mit 09:51min bei den Herren/Sen I. Mein Vereinskollege Alex Goldbach hat bei seiner Premiere denselben Fehler gemacht wie ich seinerzeit: Von der kurzen Strecke geblendet, voller Selbstvertrauen in die eignen Kletterfähigkeiten die Steigung unterschätzt und zu schnell angegangen: Speziell hier ist das eine fatale Mischung und der Mann mit dem Hammer kommt eher und schlimmer als man denkt. Alex' Zeit von 11:46min (Platz 19, Herren/Sen I) untermauert diese These.
Was die Gesamtwertung Sen II der Sauerland-Trophy betrifft, konnte ich meine Führung auf den Zweitplatzierten Sven Gemeine (5. Platz AK mit 11:20) weiter ausbauen. Ingo hat die Teilnahme in Grafschaft leider verpasst und ist somit nicht gewertet worden, sonst wäre es sicher deutlich enger für mich geworden. Zu guter Letzt noch ein tolles Lob an alle 3 Veranstalter (SC Wilzenberg e.V. , Ski-Club-Siedlinghausen , TuS Valmetal ) der Rennserie: Schöne Strecken und klasse Organisation, Danke!

Linkes Bild: Siegerehrung Sen II mit Ingo Koßmann, ich und Jörg Hagen. Rechtes Bild: Strecken-/Höhenprofile der drei Bergzeitfahen (Profil )

So fand für mich der Saisonabschluß doch noch ein tolles Ende, mache jetzt bis Ende Oktober Pause, um dann pünktlich am 1. November den Tacho zu Nullen und mit dem Wintertraining zu beginnen ...


BZF Schotten 2010

10. Bergzeitfahren auf den Vulkan am 19. September in Schotten/Rüdingshain

Nachdem sich der Veranstalter vom TGV Schotten immer im Wechsel mit der RSG Buchenau (Biedenkopf) die Hessenmeisterschaften im Bergzeitfahren teilen, fand in diesem Jahr nur das Jedermann-Rennen statt. Aber - zumindest bei den Sen II - stehen wieder dieselben Verdächtigen am Start. Deshalb fand ich eigentlich die Gelegenheit passend, mich für den dritten Platz in Biedenkopf zu revanchieren. Das es aber mit dem Treppchen schwer werden würde war mir allerdings klar, weil zusätzlich zu den hessischen Zeitfahrgrößen Dirk Keßler und Armin Fischer der "außerirdische" Cosmas Lang erstmals in unserer AK starten durfte. Außerdem waren da noch die relativ kalten Temperaturen um 10°C, was ich gar nicht mag. Cosmas, in dieser Saison noch mit einer Elite-Lizenz ausgestattet, hatte schon vor zwei Wochen beim Bergzeitfahren in Biedenkopf/Sackpfeife seine Ausnahmestellung bewiesen und das er speziell in Schotten der Favorit auf den Gesamtsieg/Tagesschnellster (!) war, sollte auch hinreichend bekannt sein. Also, es wurde eng für mich auf dem Treppchen.
Aber es lief wirklich ganz gut und mit Rückenwind auf der Strecke konnte ich meine Vorjahreszeit nochmals um rund 7sec auf 18:10.20 verbessern. Übrigens erfolgte die Zeitnahme auch dieses Mal wieder über eine professionelle Transpondermessung. Hauchdünn schneller war nur Armin Fischer (- 0,4sec!) und Cosmas mit unvorstellbaren 16:48.87. Leider blieb Dirk nur der undankbare 4. Platz, mit allerdings respektablen 18:21.84. Man muß sich mal vorstellen, was das für ein Niveau bei den Sen II ist: Wir vier hätten locker alle noch bei den jüngeren Sen I gewonnen (…). Mir fehlen da fast die Worte.
Foto: Veranstalter
Von Cosmas Lang's Platzierung abgesehen, ist mir die geplante "Wiedergutmachung" der deutlichen Niederlage an meinem Hausberg (Bericht) doch recht gut gelungen, so daß ich die Minute Abstand auf Armin hinauf zur Sackpfeife auf rund eine halbe Sekunde verkürzen konnte. Aber es hätte bei diesen engen Abständen zwischen Dirk, Armin und mir, was die Reihenfolge betrifft, auch durchaus anders ausgehen können. Deshalb bin ich natürlich zufrieden, mache nun ein wenig Pause und bereite mich dann nochmals auf den dritten und letzten Lauf zur Sauerland-Trophy in Ramsbeck am 9. Okt vor. Aber ich befürchte, daß es dort auch nicht zum Gewinn meiner AK reichen wird ("Bergfloh" Ingo Koßmann ist bei seinem Lieblingsrennen sicher favorisiert), aber mir winkt dafür der Gesamtsieg der Rennserie, wenn ich mich nicht allzu ungeschickt anstellen sollte.

Strecken-/Höhenprofil vom Veranstalter und Schnappschuß der Siegerehrung mit Cosmas im Trikot des Tagesschnellsten

BzPok 2010

Rennserie Bezirkspokal 2010 - Saisonfinale

Einmal wollte ich auch unsere beliebte kleine Rennserie – Bezirkspokal genannt - im Radsportbezirk Lahn durchfahren, um die Gesamtwertung zu gewinnen. Das hat auch gleich auf Anhieb geklappt und ich darf zum Saisonfinale in Breidenbach, unabhängig von den guten Einzelergebnissen, ein wirklich sehr positives Fazit ziehen. Die Rennen meiner Altersklasse stehen ganz klar unter dem Motto "Rennen fahren unter Freunden".
Und genau dies macht die Rennserie für mich so sympathisch, obgleich ich die Kriterien an sich eigentlich überhaupt nicht mag. Aber es wird sich nicht verbissen auf Tot & Teufel ohne Rücksicht bekämpft, sondern mit viel Respekt & Spaß agiert. Dennoch ist das Niveau erstaunlich hoch und Geschenke werden auch nicht gemacht. Die Starterfelder bei den Sen II sind immer durchweg gut besucht und stellen in der Regel die größte Anzahl an Einzelsportler.

Die Serie bestand in dieser Saison aus folgenden Läufen, chronologisch aufgelistet mit meinen jeweiligen Platzierungen im Bezirk:
1. Lauf 28. März - Breidenbach - Rundstreckenrennen: 1. Platz
2. Lauf 11. April - BzM Erfurtshausen - Rundstreckenrennen (leider ausgefallen)
3. Lauf 15. Mai - Europawoche Hungen - Rundstreckenrennen: 3. Platz
4. Lauf 04. Juli - Hungen REWE-Gelände - Rundstreckenrennen: 2. Platz
5. Lauf 07. August - Neustadt - Hessenmeisterschaften Einzelzeitfahren (leider ausgefallen)
6. Lauf 14. August - BzM Berg Katzenfurt - Greifenstein: 1. Platz
7. Lauf 22. August - Gießen Uni-Rennen: 2. Platz
8. Lauf 05. September - Biedenkopf Hessenmeisterschaften Berg: 1. Platz
9. Lauf 11. September - Breidenbach - Rundstreckenrennen: 3. Platz

Der Schlüssel für den Gewinn der Serie war ganz klar meine Dominanz beim (Berg-)Zeitfahren, während ich bei den Rundstreckenrennen gegen meine Mitstreiter oftmals das Nachsehen hatte. Besonders Uli Falk von der RSG Gießen-Wieseck zeigte hier seine außerordentlichen Qualitäten und gewann hier alle Rennen und liegt deshalb dicht hinter mir auf dem zweiten Gesamtrang. Wenn sich Uli in der nächsten Saison beim Zeitfahren noch deutlich steigern kann, dann dürfte ihm der Gesamtsieg schwer zu nehmen sein. Ich weiß nicht genau, warum es bei den kurzen Kriterien bei mir nicht so gut läuft, sicher habe ich fahrtechnische Defizite und muß oftmals die eine oder andere Lücke kraftraubend zufahren. Ich denke es liegt aber hauptsächlich an meiner geringen Motivation: Irgendwie macht es mir einfach keinen Spaß auf einem relativ kleinen Rundkurs immer nur im Kreis zu fahren und die Angst zu Stürzen fährt auch immer mit (...). Man muß sich mal vorstellen, meine Freude anschließend gesund vom Rad gestiegen zu sein, überwiegt der Platzierung im Rennen. Aber egal, daß wirklich Tolle ist einfach die Stimmung im Fahrerfeld und das man sich nachher nochmal die Zeit für kurze Gespräche bei "Rennwurst" und/oder Kaffee & Kuchen nimmt.



Gi Uni-Rennen: (links) Startaufstellung, im Plausch mit Mario Lembke und (rechts) Anfahrt auf die "Tarzan-Kurve", vorn Axel Goers & Uli Falk. Foto

BZF-HES Biedenkopf 2010

Hessenmeisterschaften Bergzeitfahren in Biedenkopf/Sackpfeife am 5. September

Am Vortag mußte ich mich bereits beim Bildchensprint geschlagen geben und so stand mein Start bei den Hessenmeisterschaften im Berzeitfahren an meinem "Hausberg" schon unter keinem guten Stern. Das es mit der anvisierten Titelverteidigung sehr wahrscheinlich nicht klappen würde, hatte ich mir beim angemeldeten Starterfeld schon ausgerechnet. Mit Dirk Keßler, Thomas Hädrich, Matthias Heil aber vor allem durch den gerade neu in unsere AK gewechselten Armin Fischer als absoluten Favoriten, waren schon richtige "Hausnummern" angemeldet – und wer weiß, wer sonst noch so am Start ist! Doch neben dem starken Starterfeld hat mich die Tatsache beunruhigt, daß ich am Vortag beim letzten Kilometer ein wenig geschwächelt hatte.

Beim Warmfahren fühlten sich meine Beine ganz gut an und ich war zuversichtlich, zumindest aufs Treppchen fahren zu können. Den Weg hinauf zur Sackpfeife kenne ich wirklich schon aus dem Schlaf und habe die Strecke selbst im Training schon unter 19min absolviert. Vom Start weg hatten wir auf dem Bergaufstück auf der Bundesstrasse recht kräftigen Gegenwind, ich konnte aber den Speed für eine 18er Zeit gut halten -- bis auf Höhe der Stelle, wo ich gerne vom großen auf das kleine Kettenblatt wechseln wollte (noch auf der Bundesstraße, da wo es zweispurig wird). Hier ist mir die Kette übergesprungen und lag auf dem Tretlagergehäuse. Die Schaltung ist wirklich perfekt eingestellt und funktioniert selbst unter Druck einwandfrei – ist mir auch bisher in all den Jahren nicht passiert. Habe dann instinktiv den vorderen Umwerfer wieder in Richtung großes Blatt gedrückt und dabei leicht weitergetreten in der Hoffung, daß sich die Kette wieder von selbst (also ohne Fingereinsatz) auflegen läßt. Das ging leider erst nicht so schnell, erst als ich so langsam wurde und drohte stehen zu bleiben, entschloß ich mich langsam wieder bergab zu fahren, dann bekam die Kette wieder Halt und legte sich aufs große Blatt. Mensch, was hatte ich eine Wut im Bauch und wollte die Flinte schon ganz ins Korn werfen. Das Ganze hat aber nicht allzu lange gedauert (ich denke so 15 bis 20sec) und ich habe mich wieder berappelt und den Rest der Strecke mit Puls am absoluten Anschlag absolviert. Ging auch ganz gut, so daß ich im Ziel mit 19:19 gestoppt wurde. War zwar nicht das was ich mir nach den Trainingsleistungen erhofft hatte, aber aufgrund der Vorgeschichte doch ganz respektabel wie ich meine. Es waren am Ende nur mein geschätzter "Dauerrivale" Dirk Keßler mit 18:52 und erwartungsgemäß Armin Fischer mit einer Fabelzeit von 18:16 schneller. Allerdings hatte ich noch Glück im Unglück, denn der viertplatzierte Martin Diederichs lag nur eine gute Sekunde hinter mir. Auweiha, das war vielleicht knapp!
... Schadensbegrenzung
Ich war aber am Ende durchaus zufrieden mit meinem dritten Platz, weil es wohl auch ohne Mißgeschick nicht zum zweiten Platz gereicht hätte denke ich. Wahrscheinlich hätte ich mich dann nur noch mehr geärgert, daß ich wegen ein paar Sekunden den zweiten verfehlt hätte. Aber so konnte sich Dirk freuen und „Revanche“ nehmen für den 2. Platz in Greifenstein. Gelle, so macht Radsport doch Spaß und wird nie langweilig!!

Habe im Nachhinein noch mal zu Hause auf dem Montageständer probiert, die Situation mit dem Abspringen der Kette zu simulieren, was mir aber trotz extrem schiefer Kettenlinie nicht geglückt ist. Wer weiß – ich schätze mal es lag am "Butterfly-Effect" :-)

Das Treppchen der Senioren II (von links): Dirk Keßler, Armin Fischer, meine Wenigkeit und Roland Wagner

Bildchensprint 2010

Bergzeitfahren in Siedlingshausen bei Winterberg - 2. Lauf zur Sauerland-Trophy am 4. September

Bei idealen äußeren Bedingungen mit Sonnenschein und warmen 15°C habe ich mich auf den Weg nach Siedlingshausen zum Bildchen-Sprint gemacht, um meine Zeit vom Vorjahr zu unterbieten. Dabei wollte ich dieses Zeitfahren als anständige Vorbelastung zu den Tags drauf stattfindenden Hessenmeisterschaften im Bergzeitfahren in Biedenkopf/Sackpfeife nutzen. Natürlich wollte Ingo Koßmann vom Team cycle-basar.de mit seinem "Dauerabo" auf den obersten Podiumsplatz in unserer AK ebenfalls wieder die Bestzeit fahren. Naja, letztes Jahr war ich mal um knapp 7sec schneller. Beim gemeinsamen Warmfahren waren wir uns aber schnell einig, daß bei den günstigen Windbedigungen erstmals die 15min "Schallmmauer" geknackt werden könnte.

Und so bin ich auch mein Rennen angegangen, wollte auf dem anfänglichen welligen Flachstück den Rückenwind mitnehmen und habe gehofft die sehr hohe Intensität durchzuhalten. In Greifenstein hat die Taktik vor ein paar Wochen auch prima geklappt. Leider war das hier anders: Auf dem letzten Kilometer habe ich dem hohen Anfangstempo Rechnung zahlen müssen und bin ein wenig eingebrochen. Aber im Ziel hatte ich mein Vorhaben, meine Vorjahreszeit zu unterbieten und unter 15min zu bleiben erreicht. Die Uhr blieb bei 14:43 stehen – ich war und bin zufrieden. Da Ingo direkt vor mir gestartet war und ich ihn auch nicht mehr auf der Strecke gesehen hatte, war mir schon klar, dass er mindestens eine ähnliche Zeit gefahren sein musste. Und so war es auch, allerdings deutlicher als ich es erhofft hatte, hat er mir 14sec abgenommen. Was soll ich sagen, ist ja keine Schade speziell gegen einen so starken Fahrer zu verlieren. Den dritten Platz hat Sven Gemeine mit ebenfalls guten rund 15:15 eingefahren und sitzt mir in der Gesamtwertung zur Sauerland Trophy dicht im Nacken.

Bein Warten auf die Siegerehrung haben wir uns ganz nett unterhalten, ganz nebenbei noch Yannic Distel (1. Elite und Gesamtwertung) und Thomas Göllner (1. Sen I) kennengelernt und uns schon auf den nächsten Showdown beim Rennen in Ramsbeck Anfang Oktober eingeschworen. Allerdings ist dort Ingo wohl noch eher klarer Favorit, aber schauen wir mal. Übrigens Ingo ist ein wirklich netter, sympathischer Typ, schaut mal bei ihm vorbei

Siegerehrung Senioren II: v.li. meine Wenigkeit, Ingo Koßmann und Sven Gemeine

BZF BZM Greifenstein 2010

Bezirksmeisterschaften Bergzeitfahren in Greifenstein (bei Ehringshausen) am 14. August

Ein wenig überraschend fand sich doch relativ kurzfristig ein zusätzlicher Termin für die lokale Bezirks-Rennsportserie. Die Bezirksmeisterschaften im Bergzeitfahren konnten zum ersten mal auf einer ca. 6,5km langen Stecke von Katzenfurt (Ortsausgang) zur Burg Greifenstein (Parkplatz Ortseingang) ausgetragen werden. Bei optimalen äußeren Bedingungen und mit den neuen Team-Trikots ausgestattet, konnten Klaus Hoffmann & ich - allerdings in unterschiedlichen Altersklassen - auf Zeitenjagd gehen. Eine Referenzzeit gab es natürlich nicht, aber im Gespräch mit meinen Mitstreitern und den Erfahrungen beim Abfahren der Strecke war klar, daß die Siegerzeit im stark besetzten Senioren II Fahrerfeld unter 14min ausfallen mußte. So war es denn auch letztendlich: Mit 13:32 habe ich dort die Bestzeit in meiner Altersklasse erreichen können, dicht gefolgt von Dirk Keßler (13:44) und Marco Pfeiffer (14:25). Die an diesem Tage schnellste Zeit von 13:25 von Elitefahrer Moritz Schütz zeigt, dass wir "Alte Herren" noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

Durch den zusätzlichen Gewinn der Altersklasse Sen IV durch Klaus Hoffmann (16:49) konnte der RSV-Marburg eine optimale Punkteauswertung verbuchen: 2 Starter und 2 Siege. Für unsere neuen Sponsoren sicherlich auch ein schöner Erfolg. Man erkennt uns beide im unteren Foto an den neuen Team-Trikots mit dem Döringer-Logo auf der Brust.

Die Sieger der einzelnen Altersklassen, oben im Hintergrund Rennleitung Dr. Peter Pagels (Foto: D. Keßler)

Grafschaft 2010

Bergzeitfahren in Grafschaft bei Winterberg - 1. Lauf zur Sauerland-Trophy am 17. Juli

Der Skiclub Wilzenberg hat auch dieses Jahr wieder ein Bergzeitfahren im Rahmen der Grafschafter Radsporttage ausgerichtet. Für mich war es hier eine Premiere, da mich bisher immer die relative lange Anreise von ca. 1.5h abgehalten haben zu starten. Dieses Rennen ist aber erstmals Teil einer neuen Rennserie, der "Sauerland-Trophy", mit zwei weiteren Bergzeitfahren in Siedlingshausen ("Bildchensprint") und Ramsbeck. Der Kurs mit Start in der Ortsmitte von Grafschaft macht erst eine relativ flache Schleife im Ort, bevor es steil in Richtung Schanze geht. Insgesamt ca. 6.2km lang und mit ca. 340 HM sehr anspruchsvoll – sollte mir eigentlich liegen. Nachdem es am Renntag den ganzen Vormittag wie aus Eimern geregnet hatte, war es aber zum frühen Nachmittag wieder sonnig & trocken und zum Start angenehm temperiert. Da ich die Strecke nicht kannte, habe ich mich zum Warmfahren an zwei ortskundige Kollegen aus Siedlingshausen gehängt, die mir freundlicherweise den Streckenverlauf gezeigt haben.

Im Rennen selbst lief es ganz gut, obgleich ich dann wohl doch etwas zu schnell angegangen war – mir ging auf dem letzten Kilometer doch ein wenig die Luft aus. Es hat aber trotzdem relativ deutlich mit 15:11 zum Tagessieg in meiner Altersklasse gereicht. Immerhin war diese Zeit für den 4. Rang in der Gesamtwertung gut. Das alles stimmt mich sehr positiv auf die anstehenden Bezirksmeisterschaften im August. Zu guter Letzt verdient der Veranstalter noch ein dickes Lob: Klasse organisiert & durchgeführt und die Strecke verdient zurecht den Namen Bergzeitfahren!



Das steilste Stück geschafft ... ... und jetzt auf zum Ziel! Fotos: Veranstalter

M-HES Cup 2010

Mittelhessen-Cup 2010 am 5. und 6. Juni

Drei Rennen an zwei Tagen war die große Herausforderung am ersten Juni Wochenende. Für das erste Zeitfahrem mit Start in Salzböden am Samstag Vormittag über die Schmelz hatte ich mir einiges vorgenommen. Mir war aber auch klar, daß ich meine Zeit auf dem Steilstück gutmachen mußte, da auf den anfänglichen Flach-, aber besonders auf dem finalen Bergabstück zum Ziel in Krofdorf hin Zeit verlieren werde. Ich entschloss mich aufgrund des wirklich schlechten Straßenbelages, ohne spez. Zeitfahrausrüchtung wie Vorbau oder gar Scheibe zu starten.

Meine Taktik am Bergstück möglichst viel Zeit gutzumachen ging zwar auf, im Endergebnis hat es aber nur zum 5. Platz gereicht. Es hat zwar zum Sieger nicht viel Zeit gefehlt, aber die Kollegen sind alle mit spez. Zeitfahrmaschinen unterwegs gewesen. Vielleicht hätte ich doch zumindest den Vorbauaufsatz montieren sollen, um auf dem schnellen Bergabstück noch etwas Zeit gutmachen zu können. Zum Sieg hätte es wohl aber nicht gereicht.



Kriterium in Lollar der Senioren. Foto: Veranstalter Ältester Starter im Feld: Unser Rudi. Foto: Veranstalter
Am späten Nachmittag ging es dann nach einer kurzen Pause weiter auf einem technisch anspruchvollen Rundkurs in Lollar. Hier rechnete ich eigentlich mit einem Gerangel um die Plätze und mit einer relativ hohen Sturzwahrscheinlichkeit. Deshalb bin ich hier mit meinem alten Trainingsrad gestartet. Solche Kriterien liegen mir einfach noch nicht, hier fehlt mir ein wenig die Erfahrung. Dennoch konnte ich mich immer bis zum Schluß in der Spitzengruppe behaupten und im finalen Sprint belegte ich Rang 10. Damit war ich eigentlich zufrieden und glücklich, alle sind sehr diszipliniert und sturzfrei gefahren.

Doch die große Herausforderung kam folgenden Sonntag Morgen. Es galt die Allendofer (im Lumdatal) Runde mit dem Climbacher Berg sieben mal zu absolvieren. Ich war ein wenig über meinen Leistungsstand verunsichert, da ich auf der letzten Runde beim Kriterium in Lollar leichte Krämpfe bekommen hatte. Mir liegt die anspruchsvolle Strecke und auf dem Bergaufstück, sollte ich doch meine Stärken ausspielen können. Beim Einfahren vor dem Start hatte ich zwar noch schwere Beine, was sich aber beim Rennen zunehmend besserte. Ich konnte alle anfänglichen Angriffe am Berg kontern, traute mich aber nicht selbst einen Angriff zu lancieren, da ich am Vortag schon leicht verkrampfte. Das wollte ich auf diesem Kurs vermeiden, weil es hier unweigerlich zum Ausstieg führen würde. So fuhr ich das Rennen relativ defensiv in der Spitzengruppe des Feldes. Im nachhinein sicher die falsche Taktik, ich hätte in der letzten Runde zumindest am Anstieg des Climbacher Berges angreifen und mein Glück in der Flucht suchen müssen, blieb aber zu passiv und habe auf ein gutes Sprintergebnis gehofft. Aber auch das ging völlig schief, da ich in der letzten Kurve hinauf zum Ziel zu stark nach innen gedrückt wurde und stark abbremsen mußte. Der nötige Schwung und auch ein paar Positionen hinauf zum Ziel waren dann weg und ich mußte wieder stark beschleunigen, was dann die nötigen Körner gekostet hat. Konnte zwar dann noch ein paar Kollegen aus der Sptzengruppe überholen, das Ergebnis war dann aber doch ernüchternd: Platz 11. Das hat mich dann doch geärgert, aber mehr über mein eigenes Unvermögen. Hier wäre sicher ein Platz in den Top 5 dringewesen.

Im Endklassement hat es dann doch noch für Platz 5 gereicht. Eigentlich nicht so schlecht, aber noch mit deutlichem Verbesserungspotential.


HES Strasse 2010

Hessenmeisterschaften Strasse in Wiesbaden-Auringen am 2. Mai

Gut vorbereitet und mit einem Sieg beim ersten Bezirkspokalrennen in Breidenbach im Rücken ging ich guter Dinge an den Start. Den Vorabend habe ich allerdings in der Notaufnahme verbracht, da mein Sohn mit akuter Blindarmentzündung ins Krankenhaus eingeliefert und sofort operiert werden mußte. Hier lief aber alles glatt und ich konnte mich ruhigen Gewissens auf den Weg nach Wi-Auringen machen.
Aber wie es am Vortag angefangen hat, ging es am Start gleich weiter: Kaum einen Meter gefahren, hat sich ein Mitstreiter im Startgewühl mit seinem Vorderrad in meiner hinteren Schaltung eingehakt und verbogen. Das hat leider dazu geführt, dass unter Druck die Kette auf der Kassette hin- & hergesprungen ist. Das war sicherlich nicht rennentscheident, aber schon etwas hinderlich.
Leider war das Rennen nicht sonderlich schnell und obwohl der Kurs recht anspruchsvoll war, hatte sich das Fahrerfeld nicht groß auseinander gefahren. Alles lief auf eine Sprintentscheidung zu. Da ich dabei nicht zu den Besten gehöre, dürfte klar sein. Am letzten Anstieg hatte ich daher versucht, mich ein wenig vom Feld abzusetzen. Auf der anschließenden Abfahrt konnten aber die ersten schon wieder aufschließen. Ich zog es trotzdem durch und habe den letzten Kilometer von vorne gefahren. Kurz vor dem Ziel bin ich dann noch von 6 Fahrern übersprintet worden. Naja, nachher ist man immer schlauer, hätte im ganzen Rennen viel aggressiver fahren und versuchen müssen, die Gruppe zu sprengen. Aber irgendwie war der Wurm drin. Es gab zwar einige Angriffe, die aber nichts einbrachten und zwischendurch gebummelt wurde. Für mich war es im Endeffekt nur eine bessere Trainigseinheit und eher kein Rennen. Bei einem Durchschnittspuls von ca. 155 Schläge/Minute kann man nicht gerade von hoher Belastung sprechen.
Fazit: Schaltung verbogen, nichts außer Erfahrung gewonnen, aber wieder Gesund nach Hause gekommen.
Zur Anfaht nach Start/Ziel (ganz links im grünen Trikot: Axel Goers von der RSG Giessen-Wieseck)

Trainingslager 2010

Mallorca/S-Arenal vom 09.03 bis 23.3.2010

Dieses mal wollten wir es anders machen: Es sollten auch diejenigen teilnehmen können, die nur 1 Woche konnten bzw. wollten. Somit viel die Wahl nicht auf Zypern, sondern wiedermal auf Mallorca. Aber wir probierten diesmal ein anderes Hotel aus. Anstatt im Taurus Park, haben wir uns im Pueblo Park eingebucht. Letzteres hatte einen prima Radkeller, aber leider waren die Zimmer wie Dackelgaragen und wirklich sehr, sehr hellhörig. Über die Verpflegung konnte man nicht meckern.
Das es mit dem Wetter auf Mallorca ein wenig Glückspielcharakter einnimmt, haben wir ja erwartet ... aber es kam noch schlimmer. Da gönnt man sich nach dem harten Winter 14 Trainingstage in südlichen Gefilden und dann das: Schnee(!!) und Temperaturen im einstelligen Bereich, aber wenigstens sind wir nicht naß geworden. Die zweite Woche war dann versöhnlich und wir konnten auch mal in kurz fahren und Sonne tanken.
Für mich persönlich lief es im Trainingslager durchweg gut. Habe über die Wintermonate sehr viele Kraftausdauereinheiten auf der Rolle absolviert, was ich dann weiter ausbauen konnte. Jetzt muss ich es nur noch in brauchbare Ergebnisse umsetzen. Schau'n mer ma ...
Quo Vadis meine Herren?! Von links: Klaus, Volker, Rudi, Hajo und Jan